/ Blaser-Workshop | Rekkenze ladt erneut nach Lichtenberg zu "Brass im Frankenwald“.

"Frankenpost", mittwoch, 13. August 2008

Blaser-Workshop | Rekkenze ladt erneut nach Lichtenberg zu "Brass im Frankenwald“.


Von Christine Wild 

 

Bereits seit 2001 besteht das Konzept des – in Zusammenarbeit mit dem Bezirk Oberfranken veranstalteten – Workshops, in dem Laien, Amateure, Studenten, Profimusiker und jedes Jahr ein anderer Weltklasse-Lehrer gemeinsam musizieren. Zunachst zeigen die Laien und Amateure in "No-Name-Ensembles“, die erst seit dieser Woche existieren, was sie zusammen erarbeitet haben. Die Darbietungen – allesamt auf schier unglaublich hohem Niveau – reichen von Orlando di Lasso uber interessante Variationen zu Pachelbels Kanon bis hin zum "Abendsegen“ aus Engelbert Humperdincks Oper "Hansel und Gretel“. 

Erster Hohepunkt des Abends: Das Quintett "Five Sense Sharp“ vom New Yorker Ithaca College. Seit knapp zwei Jahren musizieren die funf jungen Herren gemeinsam. Zunachst prasentieren sie sich ganz ernsthaft mit einem Renaissance-Stuck, bevor sie zu einem Tango anheben, der entspannten Jazz mit Feuer und unterschwelliger Leidenschaft verknupft. Immer ausgelassener wird die Stimmung, bevor am Ende ein Trinklied folgt, bei dem die funf Kunstler auch noch ihr komisches Talent unter Beweis stellen und sich torkelnd verabschieden. 

Der Gipfel: "Brandt-Brass“ aus dem russischen Saratov. Ihr Repertoire reicht von Barock bis Jazz. Doch egal, was sie spielen: Sie bezaubern, entzucken, machen staunen. In atemberaubendem Tempo und zugleich gestochen scharfer Ausfuhrung schmettern sie dramatische Passagen heraus, um im nachsten Moment auf gesanglichen Melodien dahinzuschweben. Extreme Temposteigerungen, fast beangstigende Akzente und dynamische Variationen einzelner Tone zeichnen das fantastische Ensemble aus. Da verwundert es nicht, dass ihnen ihre Blaserkollegen kurzerhand den Weg von der Buhne versperren, um eine Zugabe zu erheischen. 

Ganz bescheiden, aber nicht minder beeindruckend: die Vortrage des Horndozenten Professor Wolfgang Gaab – eine Handel-Sonate und das Adagio aus Haydns Doppelkonzert fur Horn und Posaune (mit Rene Jampen). Beim Zusammenspiel mit Rekkenze Brass und einigen russischen Blasern verschmelzen musikalisch Stimmen wie Nationen. Am Ende losen die beiden Solisten in einem versohnlichen Dialog die Spannung auf. 

Das gut dreistundige Konzert gipfelt in einer alle Musiker beschaftigenden Jazz-Nummer mit Gaab als Solisten und einer fast ohrenbetaubenden Olympia-Hymne des Filmmusikkomponisten John Williams. 

In dieser aufgeheizten Stimmung erscheinen die elf Grad Ausentemperatur nach dem Konzert noch kalter. Man darf froh sein, dass man Jacke und Kissen nicht gebraucht hat. 

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